Seitenbenennung für elektrische Schaltpläne

Wie die Betriebsmittelkennzeichnung folgt auch die Seitenbennenung in elektrischen Schaltplänen einer einheitlichen Norm: der DIN EN 61355-1 (VDE 0040-3). Stromlaufpläne werden beispielsweise mit &EFS, Datenblätter mit &EDA und Fertigungsszeichnungen mit &MTC gekennzeichnet. Wie das System genau funktioniert, erklärt der folgende Artikel.

Prefix für die Seitenbenennung: das Kaufmanns-Und (&)

Um zu erkennen, dass die nachfolgenden Buchstaben kein Wirrwarr sind, sondern eine Benennung nach der DIN EN 61355-1, beginnt die Kennzeichnung mit einem sogenannten Kaufmanns-Und, also diesem Zeichen: &. Danach folgen dann 3 Buchstaben, welche die Kategorie für den Typ der Seite genaue definieren.

Der erste Buchstabe: allgemeine Kategorie

Der erste Buchstabe definiert die allgemeine Kategorie des Dokuments. Für Schaltpläne sind dabei drei Kategorien relevant: übergeordnetes Management, Elektrotechnik und Maschinenbau. In reinen Elektroschaltplänen reicht es aus, nur den Buchstaben E für Elektrotechnik zu nutzen, allerdings enthalten Anlagendokumentationen oft auch Konstruktionszeichnungen für mechanische Teile oder Pneumatikpläne. Allgemeine Dokumente, wie Deckblatt und Inhaltsverzeichnis beginnen mit dem Buchstaben A, elektrotechnische Dokumente, wie Stromlauf- oder Kabelpläne mit dem buchstaben E. Für Dokumente des Maschinenbaus, wie Maß- oder Fertigungszeichen ist der Buchstabe M definiert.

Erster BuchstabeBedeutung
Aübergeordnetes Management
EElektrotechnik
MMaschinenbau

Der zweite & dritte Buchstabe: exakte Kategorisierung

Der zweite Buchstabe der Seitenbennung gibt dann den Seitentyp an, welcher vom dritten Buchstaben noch genauer definiert wird.

Die folgende Tabelle ist ein Auszug aus der DIN EN 61355-1 mit den für Schaltpläne relevanten Kombinationen:

Zweiter BuchstabeDritter BuchstabeBeschreibungBeispiele
ADokumentationsbeschreibende Dokumente
AAVerwaltungstechnische DokumenteDeckblatt
ABListen (Dokumente betreffend)Inhaltsverzeichnis, Stichwortverzeichnis
ACErläuternde Dokumente (Dokumente betreffend)Dokumentenbeschreibung, Struktur des Dokuments
BManagementdokumente
BBBerichteInbetriebnahmeprotokoll
DDokumente mit allgemeiner technischer Information
DADatenblättertechnische Datenblätter
FFunktionsbeschreibende Dokumente
FAFunktionsübersichtsdokumenteÜbersichtsschaltplan, Blockschaltplan
FBFließschemataVerfahrensfließschema, Instrumentenfließschema, Betriebsstofffließschema
FFFunktionsschaltpläneFunktionsschaltplan, Ablaufdiagramm, Ersatzschaltplan, Zeit-Ablaufdiagramm
FSSchaltkreisdokumenteStromlaufplan, Anschlussfunktionsschaltplan
FTSoftwarespezifische Dokumente
LOrtsbeschreibende Dokumente
LDDokumente, die Orte auf Standorte beschreibenLageplan, Installationsschaltplan, Kabelwegeplan, Erdungsplan
LHDokumente, die Orte in Strukturen beschreibenLageplan, Installationsschaltplan, Kabelwegeplan, Erdungsplan
MVerbindungsbeschreibende Dokumente
MAVerbindungsbezogene DokumenteVerbindungsschaltplan, Anschlusstabelle, Geräteverdrahtungsplan, Anschlussplan
MBVerkabelungs- oder RohrleitungsdokumenteKabelziehkarte, Rohrleitungsliste
PObjektlisten
PAMateriallisteMateriallisten
PBTeilelistenErsatzteileliste
PCStücklistenStücklisten
PDProduktlisten und ProdukttyplistenProduktliste
TDokumente zur Beschreibung geometrischer Formen
TBKonstruktionszeichnungenMaßzeichnung, Explosionsdarstellung, 3D-Modell
TCFertigungs- und ErrichtungszeichnungenFertigungszeichnung, Bohrplan
WProtokolle und Aufzeichnungen
WTLogbücherWartungs- und Änderungsprotokoll, Prüfprotokoll

Beispiele

Um das Ganze etwas zu veranschaulichen schauen wir uns einige Beispiele an: &AAA

Wenn wir in die Beispiele für "verwaltungstechnische Dokumente" schauen, handelt es sich vermutlich um das Deck- oder Titelblatt des Schaltplans

&EFS

Es handelt sich also um einen elektrischen Schaltplan, wie zum Beispiel einen Stromlaufplan.

&MDA

Mit der Kombination &MDA wird also ein Datenblatt für einen Artikel aus dem Maschinenbau gekennzeichnet.

Fazit: Für jede Dokumentenart die passende Kombination

Um Schaltpläne einheitlich zu halten und Informationen somit schnell auffindbar zu machen, folgt auch die Bennenung der einzelnen Seiten strengen Vorgaben. Bei den Tabellen in diesem Artikel handelt es sich um Auszüge aus der DIN EN 61355-1 (VDE 0040-3). Für eine komplette Übersicht ist ein Erwerb der Norm nötig.